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Schlagwort: Wein Sprache

So sprechen Sie mit 14 Worten über Wein (ohne Knoten in der Zunge, ohne Augenrollen)

Tannine, Träne, Terroir – das Weingut Pfaffmann beschreibt Wein in 14 Worten mit dem
augenzwinkernden Genussglossar. Der Extratipp: einfach entspannt bleiben.

Nasser Hund, herabschauender Hund? Grüne Wiese oder Baum? Oechsle oder doch eher kleine Kobra? Weinbegriffe klingen in vielen Ohren so fremd wie die Namen von Yogahaltungen. In der Tat ließe sich ein Quiz daraus entwickeln: Geschmacksbeschreibung oder Yogaübung? Wir wollen Sie ganz behutsam heranführen an die Weinsprache. Ohne sich die Zunge zu verknoten können Sie so mit Weinfreunden über edle Tropfen sinnieren – und Wein einfach genießen.

Die Weinsprache ist schon eine ganz eigene. Wissen wir. Dabei haben Begriffe wie Terroir oder Tannin, Abgang und Aroma nichts mit Wichtigtuerei im Sinn, sondern schlicht mit dem Versuch, Wein allgemeingültig zu beschreiben und vergleichbar zu machen. Damit möglichst viele Menschen sich etwas unter diesem vielschichtigen Produkt vorstellen können, das so viele Sinne anspricht. Die Farbe, der Duft, der Geschmack, das Gefühl auf der Zunge, und dann sind da noch das Anbaugebiet und die Flasche, das Etikett und vieles mehr … Wein wird am besten nicht einfach getrunken, sondern aufmerksam genossen. Die Beschäftigung mit all dem, was zum Weinbau und -genuss dazugehört, kann faszinierendes Hobby sein oder zum Lebensinhalt werden. Wie beim Weingut Heinz Pfaffmann. Wir lieben unseren Biowein und alles, was er mit sich bringt. Auch Abgang und Körper, Spiel und vor allem Charakter. Unser Tipp: Lassen Sie sich ruhig darauf ein. So weit Sie eben wollen. Dann werden Sie die Begriffe schnell verstehen, verinnerlichen und sogar selbst verwenden.

Tannine, Träne, Terroir: das 14-teilige Genussglossar

Mit dem Versprechen, alle Weinbegriffe der Welt hier aufzulisten und zu erklären, würden wir grandios scheitern. Immerhin 14 haben wir aber dann doch zusammengestellt – Ihre Grundausstattung der Weinsprache.

Abgang:

der Geschmack des Weins, nachdem er geschluckt wurde. Damit starten wir von hinten, mit dem Finale, dem Schlusspunkt, dem Nachklang. Hält der Eindruck lange nach dem Trinken an? Wie lässt er sich beschreiben – kurz, mittel, lang? Je länger, desto hochwertiger ist der Wein.

Aromen:

beschreiben den Wein genauer, weil sie nicht nur den Geschmack, sondern auch den Geruch mit einbeziehen. Wobei das „auch“ hier fehl am Platz ist – genau genommen ist der Geruch sogar entscheidend.

Barrique:

steht für den Ausbau im Eichenholzfass, obwohl der französische Begriff an sich einfach „Fass“ bedeutet. Weine, die darin reifen dürfen, bringen einen edlen Holzton und Röstaromen mit, die an Vanille erinnern.

Bukett:

ist dann gemeint, wenn es um den Duft geht. Erkennt die Nase mehrere Eindrücke? Dann sprechen wir vom komplexen Bukett.

Charakter:

umfasst sowohl Duft- als auch alle Geschmacksstoffe des Weins. Wie beim Menschen geht es hier um Individualität, um das einzigartige Profil des Weins.

Dekantieren:

müssen Sie nicht grundsätzlich jeden Wein. Das Umgießen in eine Karaffe ist dann sinnvoll, wenn Sie einen alten Wein vom Depot am Flaschenboden trennen wollen. Dieses Depot bildet sich erst über die Jahre, junge Rote oder Weißweine können Sie direkt aus der Flasche servieren.

Intensität:

bezeichnet, nun, wie intensiv der Wein schmeckt. Das hat nicht zwingend etwas mit dem Volumen zu tun, sondern mehr mit dem „Druck“, der dahintersteckt.

Körper:

meint das, was wir „im Mund haben“. Da kann sich Wein leicht anfühlen oder schwer, schlank oder raumgreifend und in letzterem Fall mit starkem Körper beziehungsweise viel Volumen beschrieben werden. Hier spielen auch Gerbstoffe, die sogenannten Tannine, eine Rolle. Ein Wein kann zum Beispiel körperreich oder vollmundig sein, ein anderer eher schlank.

Spiel:

ist die Kurzform für das Zusammenspiel von Säure und Zucker im Wein und was sie mit ihm anstellen. Vor allem aber, was sie mit uns anstellen – spielt der Wein mit Zunge und Gaumen? Das nennen wir dann lebendig oder animierend. Toll!

Tannin:

steht für Gerbsäure. Sie kennen es sicher, das leicht pelzige Gefühl auf der Zunge, spürbare Bitternoten. Tannine sind gewollt; sie prägen den Wein nachhaltig. Wenn die Pressen mit hohem Druck arbeiten, kommen aber auch viele Gerbstoffe aus Kernen, Beerenhaut oder Stiel mit hinein. Wir arbeiten anders: mit etwa hundertmal weniger Druck und naturnaher bakterieller Gärung (biologischer Säureabbau, BSA). Damit sind Pfaffmann-Weine immer noch reich an Tanninen, haben aber kaum Gerbstoffe.

Mundgefühl:

beschreibt eben genau das – das konkrete Gefühl im Mund, beispielsweise cremig, saftig oder samtig, schmelzend oder seidig, wässrig oder fast schon marmeladig. Letzteres ist dann übrigens zu viel des Guten und eine eher negative Beschreibung.

Terroir:

sagt nicht nur etwas über den Boden, sondern über die Gesamtheit von Klima, Lage und Geologie des Anbaugebietes. Denn der Boden spielt zwar eine große Rolle – bei Pfaffmann sogar eine sehr gesunde –, ist aber eben nicht das einzige Kriterium, das den Wein beeinflusst.

Oechsle:

hat mit dem Tier und seiner Verniedlichung nichts zu tun, sondern ist die Einheit der Zuckerkonzentration im Wein. Haben Sie vielleicht schon mal gehört, wird in „Grad Oechsle“ angegeben und nennt den Betrag des Mostgewichts. Zum Vergleich: Zwischen 70 und 80 °Oe liegt das Mostgewicht eines durchschnittlichen Jahrgangs. Trockenbeerenauslesen schaffen schon mal 300°Oe.

Kirchenfenster:

nennt sich der Effekt, der an den Innenwänden des Weinglases auftreten kann. Nach dem Schwenken bilden die hinablaufenden Tropfen tränenförmige Strukturen, die an Kirchenfenster erinnern. Sind diese Tropfen dick und träge, lässt das auf einen höheren Restzuckergehalt im
Wein schließen.

Natürlich ist der Vergleich mit Yoga mit einem oder zwei Augenzwinkern gemeint. Und doch ist die Weinsprache dem Yoga gar nicht so fremd: Letztendlich geht’s doch darum, dass Sie ein Gefühl dafür bekommen, was Sie wirklich mögen – und einfach entspannt bleiben. Na dann: Namasté! Und auf Ihr Wohl.

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