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Schlagwort: Wein zu Hause

Kein Keller? Dann ab unters Bett! (Wie Sie Wein am besten lagern)

Wein lagern, aber wie? Weingut Pfaffmann weiß Rat und sagt, wie sich Weinflaschen in der Wohnung aufbewahren und auch nach Jahren noch prima genießen lassen.

Entschuldigung, dürfen wir mal kurz in Ihr Schlafzimmer? Keine Sorge: Es wird nicht anzüglich. Aber angenehm, das sollte es sein – und zwar für Ihren Wein. Der mag’s nämlich dunkel. Was Sie noch beachten sollten, wenn Sie Wein länger als ein paar Wochen oder Monate lagern wollen? Das sagen wir Ihnen heute.

Bevor wir in Ihr Schlafzimmer gehen, setzen wir uns doch einen Moment in die Küche und plaudern über das, was den Weingeschmack während der Lagerung beeinflusst, was Weinflaschen sich wünschen, wo sie sich wohl fühlen und wo eben nicht.

Immer langsam mit den alten Weinen

Wein ist per se etwas, das Langsamkeit verträgt. Nicht schnell schnell die Flasche auf, ab ins Glas und runter damit. Ganz im Gegenteil und vor allen Dingen bei lange gelagerten Weinen. Der Genuss beginnt schon bei der Auswahl der Flasche, beim Betrachten des Etiketts, beim sanften Streichen der Fingerspitzen über das schon vergilbte Papier … Vielleicht pusten Sie den Staub der Jahre von der Flasche und sind gespannt auf einen sehr besonderen Genuss, auf den Sie sich schon lange freuen.

Dann soll natürlich auch das Erlebnis ein gutes und keine Enttäuschung sein. Bereiten Sie sich und Ihren Wein ein bisschen vor; viel müssen Sie gar nicht tun. Denken Sie daran, Wein ist ein flüchtiges Produkt. Filigrane Aromen, feiner Geschmack, das alles geht schnell verloren oder gerät durcheinander. Lassen Sie uns also über die Lagerung reden.

Klare Sache: Wein mag’s gar nicht kuschelig

Beginnen wir mit dem passenden Ort. Kaum jemand hat einen echten Gewölbe- oder Weinkeller zur freien Verfügung. Neue Häuser werden heute immer öfter ohne Keller gebaut. Und wohin dann mit den Weinvorräten? Eine große Sammlung muss es gar nicht sein, aber auch ein paar Flaschen oder Kisten vom Lieblingswein wollen ein geeignetes Plätzchen haben. Zu wenig für den doch eher teuren Weinklimaschrank, zu viel und zu gut für den Eckschrank? Am besten: kühl und feucht – und damit das exakte Gegenteil von dem, was normale Wohnräume bieten. Kuschelig ist Weinflaschen zuwider, lichtdurchflutetes Ambiente ebenso. Ein dunkler, geruchsneutraler Raum ist ihnen am liebsten, einer, in dem keine Waschmaschine wackelt und kein Trockner poltert. Und bloß nicht neben den Öltanks!

Denn Wein ist extrem empfindlich, was äußere Einflüsse betrifft. Ideal sind etwa 8 bis 12 Grad; ohne Keller funktioniert auch ein kühler Platz ohne größere Temperaturschwankungen in der Wohnung. Das ist oft das Schlafzimmer, das meist auch im Winter kaum oder gar nicht beheizt wird. Unter dem Bett ist ein guter Platz: Hier ist es außerdem lichtgeschützt.

Liegen oder stehen?

Werfen Sie jetzt einen Blick auf den Verschluss: Mit Korken sollten Flaschen, die noch mehrere Jahre auf ihren Genuss warten, am besten liegend aufbewahrt werden. So trocknen die Korken nicht aus; dann nämlich schrumpfen sie und lassen das Ganze undicht werden. Vor allem aber gelangt Sauerstoff in den Wein, das macht ihn schnell ungenießbar. Weinflaschen mit Kunststoff-, Glas- oder Schraubverschlüssen lassen sich problemlos auch über einen langen Zeitraum aufrecht stehend lagern. Mehrere Jahre, damit meinen wir drei, vier oder (viel) mehr. Für ein, zwei Jahre können Sie die Flaschen auch mit Korken bedenkenlos stellen.

Aber welche Weine eignen sich überhaupt für die Lagerung? Die Basis- oder Tischweine eher nicht. Diese sind zum sofort Trinken gemacht und schon so produziert, dass sie direkt ins Glas können. Generell gilt: Je mehr Alkohol, Süße, Säure und Gerbstoffe, desto länger ist der Wein haltbar. Edelsüße Spezialitäten lassen sich gut 20 Jahre oder länger aufbewahren, trockene Weine im Premiumbereich schaffen bei optimaler Lagerung bis zu zehn Jahre. Säurebetont Tropfen wie Riesling halten noch etwas länger. Sekt wiederum schmeckt frisch am besten. Unseren Winzersekt können Sie aber auch sorglos zwei Jahre aufbewahren und ohne Geschmacksverlust genießen.

Eine Runde ausruhen, bitte

Lassen Sie den frisch gekauften Wein zu Hause ein paar Tage zur Ruhe kommen, unabhängig davon, ob Sie ihn länger lagern oder schon bald einschenken wollen. Übrigens müssen Sie den Wein gar nicht unbedingt selbst lagern. Vielleicht gibt es in Ihrer Nähe einen Mietweinkeller? Gerade in Ballungsräumen wird diese schlaue Idee immer beliebter. Oder Sie schenken einen (zur Lagerung geeigneten) Wein zu besonderen Ereignissen wie zur Geburt (toll: zum 18. öffnen und genießen) oder zur Hochzeit.

Tipps und Tricks zur Weinlagerung auf einen Blick

Unbedingt:

  • dunkel
  • gleichbleibend kühl
  • liegend (wenn mit Korken verschlossen)

Wenn möglich:

  • feucht (bei Bedarf hilft ein Eimer Wasser im Raum)
  • 8 bis 12°C
  • erschütterungsfrei
  • geruchsneutral
  • nicht in Kartons (Klebstoff & Co. beeinträchtigen)

Faustregel:

  • Rotwein hält sich meist länger als Weißwein
  • hochwertiger Wein lagert sich besser als einfache Qualitäten

Unsere Anregungen:

  • Gut lagerbaren Wein zu Geburt oder Hochzeit schenken
  • Mehrere Flaschen kaufen und lagern, in größeren Abständen trinken und vergleichen
  • Schreiben Sie Verkostungsnotizen, dann fällt das Vergleichen leichter

Und, welchen Biowein wollen Sie unterm Bett?


Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob sich Ihr Lieblingswein lagern lässt: Fragen Sie uns. Wir finden gemeinsam Ihren Favoriten, der es sich unterm Bett die nächsten Jahre gemütlich macht.

Wein verstehen mit Weingut Pfaffmann, Teil 2: zu Hause

Wein zu Hause: Pfaffmann zeigt, wie Sie die Weinflasche öffnen, die perfekte Weintemperatur finden, Wein trinken und den Abend auch als Gastgeber genießen.

Den ersten Schluck einer Flasche Wein fachmännisch probieren? Können beziehungsweise sollten Sie auch privat. Dieser Probierschluck dient vor allem dem Test der Temperatur und der rechtzeitigen Entlarvung von eventuellen Weinfehlern. Nasser Hund, Kork, Sie wissen schon. Riecht nicht gut, schmeckt zum Abgewöhnen. Wenn alles passt: Schenken Sie ein.

Ganz korrekt erst allen Damen am Tisch, dann den Herren, zuletzt sich selbst. Und bitte nicht randvoll – Ihr Wein wünscht sich Sauerstoff. Außerdem lässt sich dann das Glas besser halten und zum Mund führen. Und das Schlürfen? In Teil 1 unserer „Manieren-Miniserie“ hier auf dem Blog vom Weingut Pfaffmann haben wir schon darüber gesprochen, dass das im Restaurant nicht angebracht ist. Zu Hause unter Gästen kommt es darauf an: Wie vertraut sind sich die Anwesenden? Und, viel wichtiger: Haben Sie zu einer kleinen privaten Weinprobe geladen, oder zum großen Menü? Wer in feierlicher Stimmung und festlicher Atmosphäre Feines zu sich nimmt, fühlt sich ohne Geräusche beim Essen und Trinken wohler. Hier stehen Gäste und Genuss im Fokus.

Wenn Sie dagegen mehrere gute Tropfen servieren und sich mit den verschiedenen Weinen beschäftigen: Schlürfen Sie! Damit meinen wir die Konzentration auf alle Aromen, und dazu gehören noch ein paar mehr “sch”: Schauen (Farbe, Verlauf), Schwenken (auch das haben wir in Teil 1 bereits beleuchtet), schnüffeln (na gut, etwas flapsig für das Erlebnis mit der Nase), schlürfen (dazu gleich mehr), schmecken. Das alles hat übrigens nichts mit Affektiertheit zu tun, im Gegenteil. Wein, wie auch unser Biowein von Pfaffmann, ist ein Naturprodukt, in liebevoller Handarbeit entstanden. Viele Menschen machen sich Gedanken darüber, was in Ihrem Glas landen soll. Da lohnt sich das genauere Hingucken, Riechen, Erleben – und zeigt nicht zuletzt auch einen gewissen Respekt vor Natur und Weinmachern.

Sie dürfen schlürfen

Jetzt aber! Jetzt dürfen Sie schlürfen. Oder besser: erkunden. Sehen Sie das Schlürfen eher als Kauen, als Ertasten des Getränks in Ihrem Mund. Weich, samtig, seidig? Ölig, trocken, holzig? Die Zunge nimmt die Geschmacksrichtungen an unterschiedlichen Stellen wahr; sorgen Sie dafür, dass Ihr Schluck Wein wirklich überall hin gelangt. Und jetzt kommt der Trick für die oft zitierte Aromenexplosion: Ziehen Sie durch die leicht geöffneten Lippen etwas Luft in den Mund, kauen Sie noch einmal – und staunen Sie. Das Prinzip ist ähnlich wie beim Schwenken, Sie bringen den Wein mit mehr Sauerstoff in Verbindung und helfen ihm, alle Nuancen seiner Aromen zu entfalten. Ob Sie dann schlucken oder spucken, bleibt Ihnen überlassen. Falls Sie spucken: Das ist bei einer Weinprobe völlig legitim, nutzen Sie nur bitte das bereit gestellte Gefäß.

Weich, samtig, seidig? Ölig, trocken, holzig?
Weich, samtig, seidig? Ölig, trocken, holzig?

Haben Sie tatsächlich zu einer reinen Weinverkostung eingeladen, servieren Sie dazu Wasser und trockenes Weißbrot. Klingt karg, ist aber die beste Methode, um die Geschmacksnerven wieder zu neutralisieren.

Wie warm oder kalt ist Raumtemperatur?

Nehmen sie Weißwein, den Sie zu Hause servieren, rechtzeitig aus dem Kühlschrank, aber nicht zu früh. Als Daumenregel gilt: Schaumwein auf 6 bis maximal 8 Grad herunterkühlen, frische Weißweine auf 8 bis 10 Grad, würzige Weiße und Rosé mögen 9 bis 12 Grad. Leichte Rotweine vertragen 12 bis 15 Grad, die kräftigen Kollegen 15 bis 17 Grad – und nicht etwa “Raumtemperatur”. Dieses Maß stammt noch aus Zeiten nicht überheizter Räume.

Perfekt: noch Platz unter der Kellertreppe

Lagern Sie Weinflaschen über längere Zeit am kühlsten Ort in Wohnung oder Haus, dunkel und gern feucht. Zur Orientierung: 8 bis 12°C sollten es sein, möglichst konstant. Hinlegen? Muss nicht sein. Der Verschluss mit Longcap, wie wir sie hier in Walsheim für unseren Biowein verwenden, eliminiert das Risiko der angeblichen Austrocknung. Und die offene Flasche? Sie wissen ja jetzt: Sauerstoff verändert den Wein. Das gilt auch für angebrochene Flaschen. Genießen Sie Ihren Wein also am besten noch am gleichen Tag. Schaffen Sie das nicht, verschließen Sie sie schnellstmöglich und bewahren Sie sie kühl und im Stehen auf. Ja, auch den Rotwein. Denn stehend wird die Fläche kleiner, da sind wir wieder beim Sauerstoff. Rotweine halten sich etwa drei bis fünf Tage im Kühlschrank, Weiße und Rosé etwas kürzer.


Lagern Sie Weinflaschen über längere Zeit am kühlsten Ort in Wohnung oder Haus, dunkel und gern feucht

Temperaturen, Tipps, Last-Minute-Tricks

  • Auf die Flasche

Keinen Korkenzieher zur Hand? Mit Biowein von Pfaffmann sind Sie jederzeit besuchsbereit. Wir verwenden einen Longcap-Schraubverschluss, mit dem das Öffnen ganz einfach gelingt und die Qualität nicht beeinträchtigt wird.

  • Auf Ihre Gäste

Hatten wir in Teil 1 bereits, wiederholen wir aber gern: Auch zu Hause halten Sie das Glas ausschließlich am Stiel. Hält Temperatur und Glas fit und fettfrei. Und klingt schöner.

  • Auf jeden Fall

Erste Regel: Wein zu Hause soll – bei allen Richtlinien – vor allem schmecken.

  • Auf und davon

Offene Flasche? Aroma adé! Zumindest, wenn Sie den angebrochenen Wein nicht schnell verschließen und in den Kühlschrank stellen. Und das auch nur maximal fünf Tage.

  • Aufgepasst

Kühlfix für Vergessliche: Wenn Sie den Wein nicht (rechtzeitig) in den Kühlschrank gestellt haben, keine Panik. Geben Sie die Flasche in eine große Schale, viel Eis dazu, eine Handvoll Salz drüber. Bewegen Sie die Flasche leicht im Eis.

Im dritten und letzten Teil unserer Miniserie zu Weinmanieren stoßen wir an und sprechen über das passende Glas. Bis dahin: Auf Ihr Wohl!

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